Peter Hommelhoff erhält den Otto-Hahn-Preis 2025
29.08.2025
Der Quantenphysiker wird für seine wegweisenden Beiträge zur ultraschnellen Kontrolle von Elektronen geehrt.
29.08.2025
Der Quantenphysiker wird für seine wegweisenden Beiträge zur ultraschnellen Kontrolle von Elektronen geehrt.
© Roland Schmid
Peter Hommelhoff erhält den Otto-Hahn-Preis 2025 für seine wegweisenden Beiträge zur ultraschnellen Kontrolle von Elektronen und der damit einhergehenden Etablierung neuer Forschungsgebiete. Hommelhoff, Inhaber des Lehrstuhls für Ultraschnelle Quantenphysik und Nanophotonik an der LMU und übergangsweise noch Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, erforscht extrem schnelle und kleinskalige Vorgänge der Physik, insbesondere bei Interaktion von Licht und Elektronen.
Wegweisend war seine Einbindung der ultraschnellen Optik in die Forschung an Elektronenstrahlen, die in die Erfindung einer Femtosekunden-Elektronenquelle mündete. Hierzu fokussierte er einen Femtosekundenlaserstrahl, der aus Lichtpulsen mit einer Dauer von Billiardstel Sekunden besteht, auf eine scharfe Metallspitze. So werden ultrakurze Elektronenpulse von herausragender Qualität erzeugt.
Basierend auf der von ihm entwickelten Methode erschloss Hommelhoff neue Forschungsfelder, etwa die Starkfeldphysik an Metalloberflächen. Sie eröffnet neue Möglichkeiten, die Eigenschaften dieser Oberflächen mit bisher unerreichter Präzision zu erforschen. Zum anderen leistete er Beiträge zur Quanten-Elektronenoptik, welche beispielsweise ermöglicht, mit Elektronenmikroskopen nicht nur Bilder, sondern auch Filme aufzunehmen. Darüber hinaus arbeitet Peter Hommelhoff intensiv an neuen Anwendungen ultrakurzer kontrollierter Elektronenpulse beispielsweise in der Medizin.
Peter Hommelhoff schloss 1999 sein Studium der Physik nach Beginn an der Technischen Universität Berlin an der ETH Zürich ab. Anschließend wurde er an der LMU promoviert; seine Dissertation unter Theodor Hänsch befasste sich mit der Erzeugung eines Bose-Einstein-Kondensats in einer magnetischen Chipfalle („Bose-Einstein-Kondensate in Mikrochip-Fallen“). Hommelhoff wechselte 2003 als Postdoc an die Stanford University. 2007 kehrte er nach Deutschland zurück und leitete eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Nach einem Lehrstuhl an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat er heute einen Lehrstuhl an der LMU.
Der Otto-Hahn-Preis wird gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verliehen. Er dient der Förderung der Wissenschaft insbesondere auf den Gebieten der Chemie, Physik und der angewandten Ingenieurwissenschaften durch die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen und mit einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche überreicht.